Der Ockstädter Kirschenberg galt noch vor wenigen Jahren als das größte zusammenhängende Streuobstgebiet Hessens. Durch massive Fällungen hochstämmiger Obstbäume und durch erhebliche Ausweitung der Obstplantagen in das Streuobstgebiet hinein sind heute nur noch Reste des noch 1994 größten Streuobstgebietes Hessen ist das eigentliche Streuobstgebiet heute sehr viel kleiner geworden.
Es gibt noch zahlreiche alte Obstbäume, von denen insbesondere die Vogelwelt profitiert. Steinkauz (3 Reviere), Wendehals (3 Reviere) und Grünspecht (7 Reviere) kommen hier vor, der Gartenrotschwanz - Vogel des Jahres 2011 - erreicht mit 39 Paaren eine enorme Siedlinglungsdichte. Der Kirschenberg gehört somit zu den bedeutendsten Gebieten für diese Art in Hessen - dank der noch vorhandenen Streuobstbestände!!
Leider werden allerdings immer mehr Bestände durch Niederstammobstbäume ersetzt, sodass auch die dortigen Brutreviere kleiner geworden sind. Darüberhinaus werden die Insektenwelt und die Vogelwelt durch den heute im Erwerbsobstbau massiven Pestizideinsatz zusätzlich eheblich beeinträchtigt.
Ein Gutachten der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, eine direkt dem Umweltministerium unterstellte Einrichtung, kann durch einfaches Anklicken der unter diesem Text abgebildeten Titelseite heruntergeladen werden. Daneben wurden weitere mögliche Lösungsansätze aufgezeigt, die allerdings bisher durch die Widerstände örtlicher Obstanbauer nicht umgestzt werden konnten.
Im Gutachten werden von amtlicher Seite eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen und Ideen zu deren Umsetzung vorgestellt. Diese wurden vom NABU Friedberg aufgegriffen und dem OGV Ockstadt als Angebote präsentiert, in der Hoffnung, dass eine Kooperation beider Vereine zum Wohle es Kirschenberges beitragen würde. Leider wurde nur das Anbringen von Nisthilfen (lediglich als flankierende Maßnahme zum Biotopschutz gedacht) positiv aufgenommen.
Die Maßnahmenvorschläge des Gutachtens können durch einfaches Anklicken heruntergeladen werden.
Neben dem NABU auf lokaler, Kreis- und Landesebene möchten sich nun auch weitere Naturschutzverbände (BUND, BVNH, HGON) für den Schutz des Kirschenberges einsetzen und haben ein Bündnis "Lebensraum Kirschenberg ins Leben gerufen.
Anbei einige Pressemitteilungen: