Streuobst-Erlebnispfad am Wingert wird durch Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU aufgewertet

Beworben um den Wochengewinn  und kurz darauf schon den Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU eingestrichen. "Das hatten wir erhofft, aber kaum zu hoffen gewagt", so Ruth Müller, Vorsitzende des NABU Friedberg.

Dem NABU ermöglicht dies, den schon in Umsetzung befindlichen Streuobst-Erlebnispfad aufzuwerten. Es konnten bisher drei weitere Informationstafeln sowie zwei Sitzbänke angeschafft werden. Im Bau befindet sich auch eine Trockenmauer, die Rückzugs- und Nistmöglichkeiten für verschiedene Insekten sowie Eidechsen schafft.

 

Weitere Informationen zu unserem Projekt Streuobst-Erlebnispfad finden Sie hier.

 

Aber nicht nur ein Projekt profitiert von der Umweltlotterie GENAU, sondern Sie können ebenfalls gewinnen. Wie das geht, erfahren Sie hier. Übrigens, der Gewinner bei der wöchentlichen Ziehung kann das Umweltprojekt auswählen, das den Gewinn von 5.000 € erhält.


Streuobst-Erlebnispfad am Wingert bei Dorheim

Der Wingert bei Dorheim ist eines der wenigen noch bestehenden Streuobstgebiete im Friedberger Stadtgebiet. Ca. 20 ha groß, umfasst es rund 1.800 hochstämmige Obstbäume in einer breiten Mischung von alten und jungen Bäumen. Darunter befinden sich eine Reihe alter, historischer Sorten wie der Dorheimer Streifling (hessische Lokalsorte 2009). Große Teile der Fläche werden durch Rhönschafe beweidet.

Das Streuobstgebiet Wingert stellt darüber hinaus ein Refugium für viele inzwischen seltene Vogelarten aber auch Insekten dar. Brutpaare von Steinkauz, Grünspecht, Gartenrotschwanz und Wendehals kommen vor. Insgesamt konnten bisher 93 Vogelarten kartiert werden, davon 59 als Brutvögel. Auch Imker nutzen den Wingert als Standort. Informationstafeln zu unterschiedlichen Themen sollen die Bedeutung von Streuobstwiesen, dem Wingert, der Tier- und Pflanzenwelt aber auch der Bedeutung der Bienenhaltung aufgestellt werden. Weitere Sitzbänke sollen den Erholungswert des Wingert unterstützen. Perspektivisch ist geplant neben einem Streuobst-Informationszentrum auch einen Schau-Bienenstand  in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Imkerverein aufzubauen.

Der NABU Friedberg hat inzwischen einen Streuobst-Erlebnispfad mit verschiedenen Informationstafeln und Ruhebänken angelegt. Integriert sind auch eine rund 1.400m² große Blumenwiese - angelegt Ende August 2017 - sowie ein Wildobstpfad. Durch den Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU konnten weitere Informationstafeln und Ruhebänke angeschafft sowie eine Trockenmauer gebaut werden. Ein ebenfalls am Streuobstpfad gelegenes eigenes Grundstück soll sukzessive in ein Streuobst-Lehrbiotop umgewandelt werden und der Umweltbildung dienen. Ein Schwerpunkt soll dabei auch die Bienenhaltung sein. Die langjährige intensive Betreuung des Wingert zahlt sich in der letzten Zeit vermehrt aus, da sich inzwischen wieder einige private Grundstückseigentümer vermehrt um die Bäume kümmern. Eine Zusammenstellung zum Streuobst-Erlebnispfad finden Sie in der folgenden Datei.

Bilder finden Sie in der Bildergalerie 2016 und 2017.

Das Projekt ist auch überregional bekannt und in eingestellt auf den Projektseiten von

Umweltlotterie GENAU sowie der Biodiversitätsstrategie in Hessen eingestellt.

 

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Überblick über das Projekt Streuobst-Erlebnispfad Wingert bei Dorheim
2018 01 Projektbeschreibung.pdf
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Wingert bei Dorheim - Ausgezeichnetes Projekt UN-Dekade Biologische Vielfalt

Das Streuobstgebiet "Wingert bei Dorheim": hot spot der biologischen Vielfalt

 

Bild 1/12 - Für mehr aufs Bild klicken!

Der "Wingert bei Dorheim" ist etwas größer als 20 ha.

Ca. 1.600 hochstämmige Obstbäume unterschiedlicher Arten, Sorten und Altersstufen stehen hier, darunter auch seltene Lokalsorten. Die NABU-Gruppe bemüht sich um Nachpflanzungen, Schnitt und Nachzucht der Lokalsorten, insbesondere der Apfelsorte "Dorheimer Streifling". Kooperationspartner sind der Pomologenverein sowie eine Baumschule.

Das Grünland besteht aus mageren Salbei-Glatthaferwiesen. Die Nutzung und Pflege erfolgt durch drei Schaf- und Ziegenherden mit den gefährdeten Rassen Rhönschaf, Fuchsschaf, Pommersches Landschaf, Bentheimer Landschaf, Thüringer Waldziege, Büntner Strahlenziege und Walliser Schwarzhalsziege.

Von Nutzung und Pflege profitieren Flora und Fauna. 59 Brutvogel- und 34 Gastvogelarten wurden bisher nachgewiesen, darunter Steinkauz, Grünspecht, Wendehals und Gartenrotschwanz in relativ hohen Dichten. 57 Schmetterlingsarten, 121 Hautflügler, 9 Heuschrecken und 298 Käferarten wurden bestimmt, dazu zahlreiche weitere Insekten und sonstige Wirbellose sowie etliche Wirbeltierarten.

Die NABU-Gruppe stellt aus Produkten des Wingert Marmeladen (z. B. Myrobalanen-Marmelade), Liköre (Holunder, Quitte usw.) und sortenreinen Schnaps vom "Dorheimer Streifling" her und bietet diese zusammen mit anderen Naturprodukten aus dem Gebiet (Wolle, Honig) beim Adventsmarkt oder beim Familienfest zu Pfingsten an. Dabei wird in der Bevölkerung für den Erhalt der Streuobstwiesen geworben.

Das Veranstaltungsprogramm für Jung und Alt beginnt im Winter mit der Grenzwanderung, es folgt die Aktion "Saubere Landschaft", dann die Steinkauzwanderung, eine Vogelstimmenwanderung, ein Abendspaziergang zum Naturschutz-Erlebnistag, eine Fledermausexkursion sowie eine Herbstwanderung.

Speziell für Kinder und Jugendliche wird im Herbst eine Kelteraktion mit eigenem Muser und eigener Kelter durchgeführt. Mit dem örtlichen Kindergarten und der örtlichen Grundschule besteht eine Kooperation (z. B. Projektwoche zum Thema Wiesen, Streuobst, Weidetiere).

Noch in diesem Jahr sollen in Verbindung mit der Straßenbauverwaltung als Ausgleich für einen Umgehungsstraßenbau auf den Ackerflächen im Gebiet mehrere hundert Hochstämme alter Sorten gepflanzt werden. Dort soll dann auch ein Sortenlehrpfad entstehen. Dieser soll dann Teil des geplanten Streuobstlehrpfades auf dem Wingert werden, der wiederum Bestandteil des NABU-Lehrpfadkonzeptes der Gesamtgemeinde wird (Feuchtwiesenlehrpfad, Bachlehrpfad usw.).

Der Wingert bei Dorheim stellt einen hot spot der biologischen Vielfalt dar, sowohl was die genetische Vielfalt (seltene Obstsorten, bedrohte Haustierrassen), die Artenvielfalt oder die Vielfalt kleinräumig unterschiedlicher Lebensräume der historischen Kulturlandschaft angeht. Das Streuobstgebiet wird vielfältig genutzt (Obst, Schafe, sonstige Produkte) und dient der Naherholung. Intensive Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung haben dazu geführt, dass die Bevölkerung stolz auf "Ihren Wingert" ist.


Eulenturm in Dorheim

Die "Malerarbeiten" sind vollendet. Simon hat die Mitwirkenden bestens in kurzer Zeit vorbereitet. Zunächst wurden die Motive festgelegt und per Hand gezeichnet. Später ging es dann - für die meisten - erstmals zum Üben. Nach dem Üben kam dann die Umsetzung. Frei, nur mit einem Farbausdruck in der Hand, wurden dann die Motive aufgesprayt. Als Orientierung diente ein Raster, das vorher auf die Wand aufgemalt wurde und als Orientierung für die Proportionen diente. Dabei zeigte es sich, dass viele Anregungen aus dem "Sprayer-Kreis" kamen und diese zum großen Teil auch umgesetzt wurden. Nach dem alle Motive fertig waren, wurde der Hintergrund aufgetragen.  
  Schließlich konnten die oberen Gerüstteile abgebaut werden, die unteren beiden Ebenen blieben noch stehen.  Diese werden noch benötigt, um die restlichen außenliegenden Nistkästen noch angebracht werden. Die Bilder zeigen alle vier Seiten des Turms. Erstmals ist ein Blick auf die oberen Teile der Bemalung ohne "störendes Gerüst und Netz" möglich. Und es zeigt sich bereits heute - es gibt - mit ganz wenigen Ausnahmen - äußerst positive Reaktionen. "Der Turm ist ein richtiger Blickfang" und auch "Danke für die Arbeit, die ihr da geleistet habt" sind vielfache Reaktionen. Das geht uns allen, die wir viel Arbeitszeit in die Umsetzung gesteckt haben, "runter wie Öl". 

Unsere Schleiereulen

Auch 2022 gab es wieder 5 Junge, die erfolgreich aufgezogen wurden.

Juli 2020 - Die Schleiereulen sind erwachsen und inzwischen ausgezogen

Mäuse-Mahlzeit
Mäuse-Mahlzeit

Es deutete sich bereits im Juni an -die jungen Schleiereulen werden erwachsen. Immer häufiger zeigten die Bilder Flugversuche der Schleiereulen. Sie wurden immer mobiler und nutzten inzwischen auch den gesamten Nistraum aus. Sie wurden aber weiter versorgt von den Eltern, die fleißig Mäuse anschleppten. Etwa 3 - 4 Mäuse benötigt eine Schleiereule pro Nacht. Hochgerechnet auf eine Woche entspricht das bei 5 Jungen und den Eltern rund 25 Mäuse pro Nacht und 175 Mäuse in der Woche. Hätten wir mehr dieser Eulen bei uns, müssten wir sicher nicht über Mäusegift auf den Feldern nachdenken.
Ab Ende Juni bis Mitte Juli lieferte unsere Wildkamera immer weniger Bilder, danach hörten die Besuche im Turm dann völlig auf. Die Schleiereulen sind ausgezogen! Für die NABU-Aktiven beginnt damit die Zeit, in der weitere Baumaßnahmen wie der Einbau von Fledermausquartieren und diversen Vogelnistkästen erfolgen kann. Ist das alles beendet, werden wir schließlich an die äußere Gestaltung der Fassade gehen. Hier sollen ja alte Dorheimer Motive sowie Tierbilder aufgebracht werden, damit bereits die Fassade des Turms an dieser Prominenten Stelle zu einem Blickpunkt wird.

Schleiereulen bewohnen ihr neues Quartier

Mit viel Enthusiasmus ist Karl-Heinz Schäfer vom Vorstand des NABU Friedberg im Sommer 2019 an die Planungen für den Ausbau des Trafoturms am Dorheimer Friedhof zum Tierhotel gegangen. Und er beschränkte sich nicht nur auf die Planung, sondern war auch die treibende Kraft für die Realisierung. So installierte er zusammen mit seinem Bruder im Inneren des Turms ein stabiles Gerüst. Ende September war es dann soweit – ein Quartier für Schleiereulen war eingebaut sowie ein Mauerdurchbruch als Einflugloch geschaffen. Zum Jahresende hin gab es dann erste Hinweise, dass Vögel den Kasten inspizierten. Eine Lichtschranke mit Zählwerk zeigte entsprechende Bewegungen an. „Wir wussten allerdings nicht, welche Vögel den Nistraum besuchten,“ sagte Ruth Müller vom Vorstand des örtlichen NABU.

 Bei einer Kontrolle in der zweiten Märzhälfte fanden die NABU-Aktiven dann erstmals tote Mäuse im  Nistraum. Kurze Zeit später lagen auch die ersten Eier in der dunkelsten Ecke und es deutete vieles daraufhin, dass tatsächlich Schleiereulen den Raum im alten Trafoturm als Quartier angenommen hatten. Die Bestätigung folgte durch die Bilder einer Überwachungskamera. „Inzwischen wurden 5 Eier gelegt und auch ausgebrütet. Am 23.4. lag das erste Küken im Nistraum, am 1.5. waren alle 5 Küken geschlüpft. Nun hoffen wir auf eine weitere erfolgreiche Aufzucht“, führt Ruth Müller aus.

Inzwischen sind auch alle 5 Jungen von Gerd Bauschmann (25. Mai) beringt worden und die "Flugübungen" der Jungvögel innerhalb des großzügigen Nistraums sind gestartet.

 Bei der Gelegenheit bedankt sich der Vorstand des NABU Friedberg bei allen Unterstützern des Projektes. Dazu zählen Gerd Bauschmann und der Ortsvorsteher Dr. Klaus Rack, aber auch Bürgermeister Dirk Antkowiak. Viele Dorheimer Geschäftsleute und Bürger sowie die Volksbank Mittelhessen und der NABU Bundesverband haben das Projekt finanziell unterstützt. Und der NABU Friedberg hofft darauf, dass dieses Projekt auch noch als Gewinnerprojekt bei der Umweltlotterie GENAU ausgewählt wird.

 Solange das Brutgeschäft und – hoffentlich – die Aufzucht der Jungen im Gange ist, werden die weiteren Arbeiten am Trafoturm ruhen. Dies betrifft sowohl die Einrichtung eines größeren Quartiers für Fledermäuse, die Anbringung weiterer Nistkästen sowie die angekündigte Bemalung der Fassade. Interessierte Bürger können natürlich an der weiteren Entwicklung im Schleiereulenkasten teilhaben. Hier gibt es zusätzliche Informationen Hier finden Sie aktuelle Fotos