Der NABU ist sehr vielfältig. Im Frühjahr ist ein wichtiges Projekt die Krötenwanderung. Im Mai heißt es Vögel gucken, beobachten und melden. Denn dann schlägt die Stunde der Gartenvögel. Aber auch zu Fledermäusen oder bei der Landschaftspflege sind wir aktiv. Aber es gibt auch viele lokale Aktivitäten unserer NABU-Gruppe Friedberg.
Versuchsflächen für die Einsaat von artenreichem heimischen Saatgut angelegt
Auch in den Wiesenflächen dominieren inzwischen wuchsstarke Grassorten, die heimische Arten verdrängen. Dabei drohen nicht nur heimische Arten verloren zu gehen, auch die Artenvielfalt leidet darunter. Verschiedene Methoden der Rückumwandlung in die ursprünglichen Wiesengemeinschaften wurden mit mehr oder weniger Erfolg getestet. Ein innovatives Verfahren für die Vorbereitung der Bodenflächen zur Einsaat des heimischen und dem Standort angemessenen Saatguts haben die Aktiven des NABU Friedberg Stefan Nawrath und Gerd Bauschmann auf Versuchsflächen angewendet. Nach dem Mähen der Wiese wurde die obere Schicht mit der Rasenschälmaschine auf einer Stärke von ca. 3 cm abgeschält. Der Eingriff in den Boden ist dabei minimal. Anschließend brachten beide das handgepflückte und aus dem unmittelbaren Umfeld stammende Saatgut auf die abgeschälte Erde aufgebracht. Das Saatgut beinhaltet u.a Pfeifengras, Prachtnelke und Teufelsabbiss und stammt aus dem nahe gelegenen Areal am Hechtgraben.
Mit dem Wingert bei Dorheim verfügt Friedberg über ein ca. 20 ha großes Streuobstgebiet, das weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten ist. Hochstämmige Obstbäume, darunter auch alte historische Sorten wie z.B. der Dorheimer Streifling unterschiedlichen Alters bieten für die Tierwelt ein besonderes Refugium. Ein großer Teil der Wiesenflächen wird durch Schafe und Ziegen - z.B. Rhönschafe und Thüringer Waldziegen - beweidet. Imker nuten das Gebiet als Standort für Bienenvölker. Viele seltene Vogelarten - u.a. Gartenrotschwanz - brüten hier, aber auch Blütenpflanzen wie Wiesensalbei und Himmelsschlüsselchen wachsen hier noch.
Der NABU Friedberg hat hier bereits einen kleinen Wildobstinformationspfad angelegt und hat jetzt damit begonnen, weitere Informationstafeln für die Besucher aufzustellen. Diese Tafeln sollen unterschiedliche Themen aufgreifen, wie z.B. die Bedeutung von Streuobstwiesen oderdie Besonderheiten des Dorheimer Wingert (2012 als UN Dekade-Projekt Biologische Vielfalt ausgezeichnet). Thementafeln sollen diese ergänzen, wenn wieder entsprechende Gelder zur Verfügung stehen. Ideen hierzu gibt es viele.
Weiter Bilder finden SIe in der Bildergalerie , Informationen über den Wingert stehen hier zur Verfügung.
Noch im April wurde am Wildobst-Informationspfad an der Römerstraße die zweite Informationstafel aufgestellt.
Und schließlich wurden inzwischen auf einem Privat.-Grundstück drei weitere Informationstafeln zum Leben der Honigbienen, der Imkerei und der Honig-Erzeugung errichtet. Ergänzt wurden diese Tafeln duch einen Lehr-Bienenkasten, den Imker-Berater Ernst Ruppel aufgestellt hat.
Bei Rundgängen haben aktive Mitglieder des NABU Friedberg an mehreren Stellen in der Gemarkung invasive Pflanzenarten vorgefunden.
So wurden an der Wetter bei Bruchenbrücken an mehreren Orten Pflanzen des Riesenbärenklau (Herkulesstaude) vorgefunden. Das Vorkommen dieser starke allergische Reaktionen ausklösenden Pflanze wurde an die zuständigen Behörden gemeldet.
In Dorheim haben sich Vorkommen des Japanknöterichs und des Orientalischen Zackenschötchens vorgefunden. Beide Arten verdrängen durch ihr starkes Wachstum heimische Pflanzen. NABU-Mitglieder haben einen Teil dieser Vorkommen entfernt und diese Stellen auch bei Kontrollgängen immer im Blick. Ein großes Vorkommen des Japanknöterichs am Rande der B 455 auf einem städtischen Gelände wurde der Stadt Friedberg zur Bekämpfung gemeldet.
Die Markwiese und die Kleine Mark nördlich von Ossenheim sind Teil des EU-Vogelschutzgebietes Wetterau. Europäische Vogelarten sollen in diesen Vogelschutzgebieten ungestört ihre
Jungen ausbrüten und aufziehen können. Um darauf hinzuweisen hat der NABU Friedberg entprechende Hinweisschilder aufgestellt.
Bilder finden Sie hier!
Auf Wunsch der NABU-Gruppe Friedberg führte Dipl.-Biologe Gerd Bauschmann, Staatliche Vogelschutzwarte, als einer der in Hessen zugelassenen Beringern eine Kontrolle der Steinkauzröhren auf dem Dorheimer Wingert durch. Deabei wurden 7 Steinkauzröhren kontrolliert, 2 neue aufgehängt und eine defekte abgehängt. Insgesamt wurden drei Steinkäuze vorgefunden, zwei wurden beringt. Kontrolle der Niströhren, Entnahme der Vögel und Beringung dürfen nur durch einige wenige Personen vorgenommen werden, die über entsprechende Zulassung verfügen. Zuwiderhandlungen stehen unter Strafe!
Bereits im Sommer wurden die ersten Früchte geerntet und daraus dann leckere Marmeladen, Gelees, Sirups und Liköre hergestellt. Die eigenen Erzeugnisse wurden dann auf Märkten in Griedel, Dorheim und Ossenheim angeboten. Im Herbst stand dann die Apfellese auf dem Programm. Ein Teil der gelesenen Äpfel wurde beim Kelterfest am großen Herbstflohmarkt in der Brüder-Grimm-Schule verarbeitet und der frische und gesunde Apfelsaft aus dem naturbelassenen Obst verkauft. Die restlichen Äpfel wurden zur Kelterei Rote Pumpe, Nieder-Mörlen, gebracht, die daraus den Wingert-Apfelwein für die "6 Richtigen" herstellt.
Erneut auf dem Programm stand die Obstbaumaktion. Interessierte Friedberger Bürger konnten zum 10. mal hochstämmige Obstbäume durch einen städtischen Zuschuss zu einem begünstigten Preis erwerben, wenn die Bäume in der Friedberger Gemarkung gepflanzt wurden. Die gesamte Organisation - Bestell-Aufrufe, Bestellung und Auslieferung - wurde von den Aktiven des NABU-Friedberg abgewickelt. In den 10 Jahren seit Beginn der Aktion wurden inzwischen nahezu 1000 Obstbäume vermittelt!
Werden bei der Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ im Mai die in Deutschland brütenden Arten gesucht, stehen im Januar jene Piepmätze im Blickpunkt, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren. Neben den „Standvögeln“, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, lassen sich zusätzliche Wintergäste beobachten. Bei Nahrungsengpässen tauchen in manchen Wintern in riesiger Zahl zudem Invasionsvögel wie Seidenschwanz oder Bergfink auf.
Vögel in der Nähe beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen, dabei tolle Preise gewinnen und die Kenntnisse über unsere Vogelwelt steigern - all das vereint die Aktion „Stunde der Gartenvögel“. Dabei sind Vogelfreunde quer durch die Republik aufgerufen eine Stunde lang alle Vögel zu notieren und dem NABU zu melden.
Am letzten Augustwochenende ist es so weit: Bei der europaweiten Batnight dreht sich alles um die Fledermaus. In ganz Deutschland bieten NABU- und LBV-Gruppen Exkursionen und Feste für Fledermausfreunde an. Die Hauptveranstaltung findet im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg statt. Der dortige Kalkberg zählt zu den bedeutendsten Fledermausquartieren in Europa. Mehr als 17.000 Fledermäuse suchen den Kalkberg auf.
Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt gehört das erste Wochenende im Oktober fest in den Terminkalender zahlreicher Menschen, die ein Naturschauspiel besonderer Güte erleben wollen. An diesem Wochenende findet der BirdWatch statt, das Beobachten, Zählen und Kartieren von wandernden Vögeln. Auch in diesem Jahr zückten Anfang Oktober Vogelbeobachter in ganz Europa ihre Ferngläser, um der Abreise der Sommergäste zu erleben.